Gesangverein Nufringen e.V.

Hocketse

Forellen sind heiß begehrt


Nufringen: Gesangvereins-Hocketse beim Backhaus ist auch ohne mediterrane Bedingungen ein Erfolg

Ohne ideales Wetter, aber dafür mit wetterfesten Nufringern, jeder Menge Spaß und gutem Essen fand die Hocketse des Gesangvereins Nufringen beim Backhaus statt. Reißenden Absatz fand dabei vor allem die heimische Forelle.
Lilly Necker“Wir sind jetzt das sechste Mal mit unserer Hocketse am Backhaus und fünf Mal herrschten mediterrane Bedingungen“, sagt Willi Köppl, Vorsitzender des Gesangvereins Nufringen, unter dem Dach des Versorgungszeltes stehend und mit Blick auf den platschenden Regen. Ganz so haben sich das er und seine bis zu 60 Helfer am Samstagabend nicht vorgestellt. Wurden Getränkestand, Sektbar, Küchenzelt, Kassenzelt, Festzelt und Bierbankgarnituren noch trockenen Fußes, aber mit kritischem Blick gen dunkle Wolken aufgebaut, entleerten sich diese mit aller Macht schon kurz nach dem offiziellen Startschuss um
16 Uhr.
Angezogen von dem verlockenden Duft nach Essen und allen Widrigkeiten zum Trotz, kommen zahlreiche Besucher aus nah und fern zum alljährlichen Fest hinter dem Marktplatz. „Ich bin echt total überrascht, dass doch so viele bisher gekommen sind“, freut sich Köppl. Neben der gemütlichen Atmosphäre ist dieser Umstand dem Speisenangebot geschuldet.
Nicht nur mit „Feschtle“-Klassiker wie Pommes, Rote Wurst und Schnitzelweckle können sich Alt und Jung den Bauch füllen. Vor allem der selbst gemachte Zwiebelkuchen und frische Forelle vom Grill werden nicht nur vor Ort mit Genuss verspeist, sondern auch schachtel- und alufolienpaketweise in die heimischen Esszimmer abtransportiert. Zumal es sich bei dem blauen Süßwasserfisch tatsächlich um Nufringer Forelle handelt, wie der Vereinsvorsitzende weiß: „Ein Musikerkollege hat hier einen Fischteich, in dem er Forellen züchtet. Am Anfang hatten wir mal vorsichtig mit 20 Forellen angefangen. Jetzt sind es 130 Stück, und wir sind am Ende des Tages ausverkauft.“ Auch von den 150 Zwiebelkuchen wird vor Mitternacht nichts mehr übrig sein und die Menge von etwa 400 Kilo Würste und 50 Kilo Pommes wird sich stark reduziert haben.
Selbst wenn sich der Verein, bestehend aus dem Gemischten Chor „TonAb“ und dem Männerchor, in den letzten acht Jahren über guten Zuwachs und mittlerweile 60 Mitglieder freuen kann, ist die Hocketse eine wichtige Einnahmequelle. „Wir geben nur alle zwei Jahre Konzerte und singen in diesem Jahr nicht. Außerdem müssen auch der Chorleiter und alles andere bezahlt werden“, so Köppl. Auch bei der Hocketse geben die Sänger nicht ihr Repertoire zum Besten, sondern stehen trotz Regen und Kälte mit Spaß
und einem Lächeln auf den Lippen hinter dem Grill, der Kasse oder dem Getränketresen. Oder wie im Fall von Uschi Bosch und Heidi Richter in der Spielstraße, die die Kinder mit Dosenwerfen, Steckperlen und Mohrenkopfschleuder lockt und dank der die Eltern „auch mal in Ruhe essen können“, wie Richter augenzwinkernd sagt. Aus gutem Grund, wie Köppl findet: „Ich bin der Meinung, dass wenn man singt, dies auch in einem Rahmen stattfinden muss, wo die Stimmen auch zu den Zuhörern durchdringen. Hier geht es heute darum, gut zu essen und sich dabei zu unterhalten.“ Genau aus diesem Grund macht sich auch der Nufringer Wilhelm Bernard jedes Jahr mit seiner Frau auf zum Backhaus: „Es ist einfach schön hier. Man hat gutes Essen und trifft die nette Nachbarschaft wieder.“ Zofia Kizyzonowska aus Polen besucht ihren Schwager in Nufringen und war schon drei Mal auf der Hocketse: „Wir gehen hier auch bei schlechtem Wetter her. Ich finde das ganz toll.“

Bilder: Klaus Marquardt

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